Die besondere Sprachgemeinschaft der Dolomiten

Tradition und Kultur der Ladiner

Nicht nur die wundervolle Landschaft, sondern auch die Sprache der Einwohner gehören zu den ganz besonderen Merkmalen von St. Vigil. Hier wird nämlich noch die ladinische Sprache gesprochen.
Wir Ladiner der Dolomiten bewohnen fünf Täler, die um den Sellastock angesiedelt sind: Das Fassatal, das Grödnertal, das Buchensteintal, Anpezzo und das Gadertal mit St. Vigil in Enneberg. Zusammen mit dem Bünderromanischen (rumantsch) in der Schweiz und mit dem Furlanischen (furlan) im Friaul bilden sie die Rätoromanische Sprachfamilie.

Heutzutage zählt die Südtiroler Minderheit ca. 30.000 Sprachgruppenzugehörige. Obwohl die Einwohner Südtirols vor allem Deutsch und Italienisch sprechen, sind es hauptsächlich die Ladiner, die sehr viel von der Ursprünglichkeit der Region bewahrt haben. Hierzu zählt zum Beispiel die charakteristische Siedlungsform der Ladinischen Paarhöfe, im Ladinischen „Viles“ genannt, die vor allem im Gadertal heute noch vorzufinden sind.

Die Ladinische Kultur, Tradition und vor allem das Lebensgefühl sind in unserem Dorf bis heute deutlich zu spüren und zu erleben. So dürfen auch Sie das ganze Jahr über Prozessionen, Festen und kulturellen Veranstaltungen beiwohnen und in die Ladinischen Traditionen eintauchen. Ganz besonders ist auch die ladinische Küche: die typischen Gerichte wie „cancì checi“ und „tultres“ wurden damals auf den Tischen der Bauern serviert, dann über Generationen weitergegeben und werden heute als gastronomische Spezialitäten geschätzt.

Im Museum Ladin Ciastel de Tor können Sie noch mehr über die Geschichte, Sprache und Kultur der Ladiner erfahren.